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Solothurner Männerchor Lesamo mit dem Programm «The long day closes»

The long day closes…
In seinem ersten abendfüllenden a cappella Programm sang der Solothurner Männerchor «Lesamo» in der Kirche Seeberg a cappella Werke über die Schönheit, Geheimnisse und Mysterien des Abends und der Nacht.
Wie beim Nachtgebet der Mönche, führten gregorianische Choräle mit ihrem meditativen Klang durch den Abend. Dazwischen sangen die Männer Kompositionen aus der Romantik, sowie traditionelle Schweizer Volkslieder und Chorwerke aus dem 20. & 21. Jahrhundert.

In die absolute Stille der Kirche erklang zum Auftakt ein gregorianischer Choral, der nahtlos in den ersten Teil einer sphärischen Interpretation vom U2 Song MLK überging. Die nachfolgenden Stücke Aftonen von Hugo Alvén, Sut Steilas von Gion Antoni Derungs und Die Nacht von Franz Schubert liessen das Publikum in die sinnliche Umarmung der Nacht gleiten. Dass die Nacht aber nicht nur Ruhe und Sinnlichkeit zu bieten hat, zeigte der Chor mit der bedrohlich wirkenden Interpretation von Lullaby von Jaako Mäntjyjärvi. Es folgten Stücke wie u.a. Lueget vo Bärg und Tal, welches vom Chorleiter persönlich arrangiert worden war, Calme des Nuits von Camille Saint-Saëns, Northern Lights von Ola Gjeilo und The long day closes von Arthur Sullivan. Die oft dichten, flächigen und getragenen Stücke wurden mit einer grossen dynamischen Bandbreite und auf hohem musikalischem Niveau vorgetragen. 
Da die Zuhörer:innen vorgängig vom Dirigenten dazu angehalten worden waren, vor, während und auch nach dem Konzert nicht zu klatschen, war das Programm eine intensive und bewegende Erfahrung, die auch nach dem Abzug des Chores lange nachhallte.
Text: Tom Verra (Solothurner Männerchor „Lesamo“)
Bilder: Stefan Raiser